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KI in der Arbeitswelt

Künstliche Intelligenz (KI) in Führung und Teamarbeit

In unserer heutigen schnelllebigen und technologiegetriebenen Welt ist der Einsatz von KI in Organisationen nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit. Die Fähigkeit von KI, komplexe Daten zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu unterstützen, offenbart ein enormes Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten und führen, grundlegend zu verändern.

KI ist auf dem besten Wege, sich von einer rein technischen Unterstützung zu einem integralen Bestandteil der Führung und Teamarbeit zu entwickeln. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die sinnvollsten Einsatzgebiete von KI in Teams und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.

Einsatzgebiete und Chancen von KI in Teams

Der Einsatz von KI bietet zahlreiche Vorteile und enorme Chancen zur Steigerung der Effizienz und Effektivität. Sie findet bereits Anwendung in diversen Bereichen wie der Datenanalyse zur Entscheidungsfindung und der Prozessoptimierung.

Hier zwei Beispiele aus unserem Kundenumfeld:

Fallbeispiel 1: Ein Tech-Unternehmen nutzt eine KI zur Optimierung seiner Kundenservice-Strategien. Durch die Analyse von eingehenden Kundenfeedbacks und aufgezeichnetem Kundenverhalten konnte das Unternehmen seine Response-Zeiten und Antwortqualität im Callcenter verbessern und die Kundenzufriedenheit somit deutlich erhöhen.

Fallbeispiel 2: In der Gesundheitsbranche unterstützt eine KI mehrere Ärzte bei der Diagnose und Behandlungsplanung, indem sie aus medizinischen Datenbanken lernt, Krankenberichte sowie Untersuchungsergebnisse durchleuchtet und dabei Muster schneller identifiziert als jeder menschliche Diagnostiker.

Eines der sinnvollsten Einsatzgebiete von KI in Teams liegt sicherlich in der Unterstützung von Entscheidungsprozessen. Durch die Analyse großer Datensätze kann KI vorliegende Muster in Daten erkennen, die menschlichen Analysten verborgen bleiben, und liefert dadurch wertvolle Einsichten, die Teams z.B. bei der Erarbeitung und Formulierung von Strategien unterstützen oder schneller auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren lassen.

Ein weiteres Schlüsselelement ist die Entlastung von Routineaufgaben. KI-Systeme können wiederkehrende, zeitaufwendige Aufgaben übernehmen, wodurch die menschlichen Mitglieder im Team mehr Zeit für kreative Aufgaben, das Erlernen neuer Fähigkeiten und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen z.B. zu Stakeholdern oder Kunden haben. Führungskräfte können sich stärker auf ihre strategischen Aufgaben und die Mitarbeiterführung konzentrieren.

In der Personalentwicklung ermöglicht KI personalisierte Fortbildungsprogramme, die auf den Stärken und Schwächen der Mitarbeiter*innen basieren, was die individuelle Förderung der Teammitglieder unterstützt und wiederum zur Gesamteffizienz des Teams beiträgt.

Herausforderungen bei der KI-Integration

Mit den Vorteilen gehen auch Herausforderungen einher. Datenschutz und ethische Überlegungen stehen im Fokus, insbesondere im Hinblick auf die Sammlung und Nutzung sensibler Daten. Es ist unverzichtbar, die verschiedenen nationalen und europäischen Datenschutzrichtlinien wie die DSGVO einzuhalten.

Auch die Angst vor Jobverlust und die Sorge um die menschliche Autonomie sind wichtige Themen, die adressiert werden müssen. Goldman Sachs vermutet, dass sich durch KI ungefähr 300 Millionen Arbeitsplätze verändern oder sogar ersetzt werden. Die Auswirkungen von KI bereiten schon jetzt vielen Beschäftigten in verschiedenen Branchen große Sorgen. Insbesondere Angestelltenberufe, die bisher als nicht automatisierbar galten, sind betroffen.

Eine weitere Herausforderung ist die Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlicher Intuition. Experimente mit gemischten Teams (Menschen mit und ohne KI-Beratung) in einem Schachtunier haben gezeigt, dass ein Team mit durchschnittlichen Spielern, die über angemessene algorithmische Beratung sowie einen effektiven Entscheidungsprozess verfügen, nicht nur gegen die beste KI allein erfolgreich sein kann, sondern auch gegen objektiv bessere rein menschliche Teams bestehend aus sehr guten Schachspielern.

Es zeigt sich, dass eine ausgewogene Kombination insbesondere im Hinblick auf Prozessoptimierung und Demut bzw. die Optimierung dessen, was Menschen im Gegensatz zu Maschinen leisten können, entscheidend ist. Es ist wichtig, dass Teams lernen, KI als Werkzeug zu sehen, dass einzelne ausgewählte Funktionen ausführen kann, die bisher von Menschen verantwortet wurden. KI ist kein Ersatz für menschliche Fähigkeiten. Es muss klar erkennbar sein, wie Entscheidungen zustande kommen – und wo die Zuständigkeitsgrenzen verlaufen.

Es ist entscheidend sich die richtigen Fragen zu stellen:

  • Was bedeutet es ab sofort für Führung und Zusammenarbeit, wenn KI als relevanter Player in ein bestehendes soziales menschliches System integriert werden soll?
  • Taucht KI auf als neue, leistungsstarke, immer motivierte Mitarbeitende, die niemand im Team mit ausgesucht hat und der die soziale Dynamik im Team egal ist?
  • Oder wird KI demnächst so menschlich sein, dass sie sich wie eine eigene Persönlichkeit einbringt?
  • Wer führt eigentlich wen, wenn KI schlauer und schneller ist als alle anderen im Team (inkl. der Führungskraft)?

KI und Führung

Die Integration von KI in den Führungsalltag eröffnet ein breites Spektrum neuer Möglichkeiten und verändert die Rolle von Führungskräften grundlegend. Die Kombination aus menschlicher Führung und KI-gestützten Entscheidungen kann zu einem leistungsfähigeren und zufriedeneren Team führen.

Die Vorteile der KI für Führungskräfte liegen auf der Hand: Sie

  • analysiert Daten in Echtzeit und liefert Handlungsempfehlungen. Dadurch können Führungskräfte besser informierte Entscheidungen treffen und schneller auf Veränderungen reagieren.
  • kann unliebsame Routineaufgaben übernehmen. Führungskräfte können sich so vermehrt auf strategische Planung, innovative Ideenentwicklung und vor allem auf die individuelle Betreuung ihrer Mitarbeiter*innen konzentrieren.

Trotzdem müssen Führungskräfte den Einsatz und auch die Arbeitsergebnisse von KI kritisch hinterfragen. Noch ist KI – vor allem Large Language Modelle – fehleranfällig. Entscheidend ist die Balance zwischen technologischer Präzision und menschlicher Intuition, um sicherzustellen, dass Entscheidungen fair, ethisch einwandfrei, nichtdiskriminierend und rechtmäßig sind – Bereiche, die eine KI möglicherweise nicht versteht oder nicht beachtet.

Neben technischem Know-how sind emotionale Intelligenz und zwischenmenschliche Fähigkeiten gefragt. Die Integration von KI in die Geschäftswelt erfordert ein tiefgreifendes Verständnis für die Auswirkungen von KI auf das bestehende menschliche Ökosystem.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind weitere wichtige Schlüsselkompetenzen. Angesichts sich ständig ändernder Technologien und Arbeitsweisen müssen Führungskräfte bereit sein, sich anzupassen und sich weiterzubilden. Die Bereitschaft zur kontinuierlichen Entwicklung und die Offenheit für Innovationen sind unerlässlich, um mit den Innovationen Schritt zu halten.

Was bedeutet das für Organisations- und Personalentwicklung?

Die Zukunft der Arbeit wird maßgeblich von der Integration von KI bestimmt. Unternehmen, die es schaffen, KI sinnvoll einzusetzen und gleichzeitig die menschlichen Aspekte der Arbeit zu berücksichtigen, werden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erlangen. Es geht darum, die richtige Balance zu finden und die Technologie zum Vorteil aller einzusetzen.

Die Zukunft der Führung im KI-Zeitalter erfordert ein Umdenken. Organisationen müssen sich darauf konzentrieren, KI strategisch zu integrieren und gleichzeitig die Entwicklung von Führungsqualitäten zu fördern, die die menschliche Dimension betonen. Dieser Ansatz wird nicht nur die Effektivität von Führungskräften steigern, sondern auch eine positive und innovative Teamdynamik fördern.

In nicht allzu ferner Zukunft werden durch die Analyse von Feedback und Leistungsbeurteilungen KI-basierte Chatbots digitales Coaching und Mentoring anbieten, indem sie Trainingskurse und Entwicklungsbereiche vorschlagen. Solche Chatbots bieten eine KI-Führungskräfteentwicklung, die mit “ihrer” Führungskraft zusammenarbeitet und ein personalisiertes Programm anbietet, das Ziele, Stärken und Schwächen versteht und die Entwicklung beschleunigt.

Die neuen Entwicklungen von künstlicher Intelligenz bieten jedoch jetzt schon z.B. für die Durchführung von Trainings erstaunliche Möglichkeiten. Teilnehmer*innen können Gesprächs-Situationen simulieren, in einer Art, wie es seit Jahrzehnten in Rollenspielen praktiziert wird. Dies hat entscheidende Vorteile:

  • Methoden-Wechsel: KI bietet eine zusätzliche Varianz im Methoden-Portfolio und hält das Training abwechslungsreich und interessant.
  • Aufrüttelnd: Der innovative Ansatz garantiert hohe Aufmerksamkeit und Engagement.
  • Neugierde in Bezug auf KI: Die Teilnehmer*innen werden neugierig auf die Möglichkeiten, die KI als Ressource in ihrem Verantwortungsbereich bietet.
  • Spielerisches Element: KI ermöglicht ein spielerisches, leicht messbares und dadurch sogar kompetitives Element.
  • Effizienz im Rollenspiel: Alle Teilnehmer*innen können gleichzeitig Führungs-Rollen übernehmen, ohne dass andere die Rolle des Gesprächspartners spielen müssen. Das erhöht die Effizienz in den Rollenspielen signifikant.

 

Diesen Ansatz verfolgen wir bei eurosysteam. Wir bieten Trainings-Programme für Menschen, die KI für ihre Rolle in Organisationen nutzen möchten. Dabei ist KI nicht nur Inhalt. Bei uns wird KI zu einem zusätzlichen Trainer und Sparringspartner. Eingebettet in eine Development Journey für deine Organisation. Vor Ort und virtuell.

Wir als eurosysteam beschäftigen uns seit über 30 Jahren mit Veränderungsprozessen und Führungsentwicklung. Wir nutzen unsere systemische Kompetenz, um soziale Systeme zu verstehen und weiterzuentwickeln. Wir schauen aus der menschlichen, psychologischen und auch moralischen Brille auf KI als Bestandteil unserer sozialen Realität und Arbeitswelt.
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Weiteres
Mehr über unser neues Angebot zu diesem Thema gibt es hier: SparkONE by eurosysteam
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