Neu denken in der Ära der Künstlichen Intelligenz: Warum Führungskräfte den Anfänger-Geist brauchen

Steffen Kubitzky

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Wir leben in spannenden Zeiten! Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich in atemberaubendem Tempo weiter und bringt für uns Führungskräfte neue Herausforderungen und Chancen. Doch während wir uns durch diese dynamische Landschaft manövrieren, stoßen wir oft auf innere Blockaden: Ängste vor dem Verlust von Arbeitsplätzen, Missbrauch von Daten und die Sorge, von der nächsten technologischen Welle überrollt zu werden.

Es klingt vielleicht kontraintuitiv, aber um in dieser Ära erfolgreich zu sein, müssen wir eine mentale Haltung einnehmen, die in der Zen-Buddhistischen Tradition als „Anfänger-Geist“ oder Shoshin bekannt ist. Diese Einstellung fordert uns auf, jede Situation mit offenen Armen und ohne Vorurteile zu begrüßen und stets neugierig und lernbereit zu bleiben. Dies öffnet die Tür zur kognitiven Flexibilität, also der Fähigkeit, sich nahtlos an neue Situationen anzupassen und zwischen verschiedenen Denkansätzen zu wechseln.

Das klingt alles wunderbar, aber hier ist der Haken: Wir Führungskräfte neigen oft dazu, unsere eigene Offenheit zu überschätzen. Studien haben gezeigt, dass wir uns selbst regelmäßig offener und adaptiver einschätzen, als es unsere Teams tun. Diese Selbstwahrnehmungs-Lücke kann uns davor zurückschrecken lassen, frische Ideen und neue Ansätze anzunehmen, die entscheidend sind, um mit der schnellen Entwicklung der Technologie Schritt zu halten.

Wie gehen wir also konkret mit KI und anderen disruptiven Technologien um? Es beginnt mit der Akzeptanz, dass es immer Raum zum Lernen gibt, selbst in Bereichen, in denen wir uns als Expert*innen fühlen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, Fehler einzugestehen und von anderen zu lernen.

Die Übernahme des Anfänger-Geistes beeinflusst nicht nur unsere persönliche Entwicklung, sondern auch das Wohlbefinden und die Leistung unserer Teams. Teams, die ihre Vorgesetzten als offen und lernbereit wahrnehmen, sind in der Regel engagierter und weniger anfällig für Burnout. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für uns Führungskräfte, regelmäßig unsere Einstellungen und Verhaltensweisen zu reflektieren und anzupassen.

Zusammengefasst: Die Führung in der KI-Revolution erfordert ein Gleichgewicht zwischen unserer Expertise und der ständigen Bereitschaft, die Rolle des Lernenden einzunehmen. Wie der Zen-Meister Shunryu Suzuki so treffend sagte: „Im Geist des Anfängers gibt es viele Möglichkeiten, im Geist des Experten gibt es wenige.“ Diese Worte fassen die Herausforderung und Chance der modernen Führung hervorragend zusammen: Indem wir offen bleiben für das Lernen, bleiben wir wettbewerbsfähig.

Bleiben wir also neugierig und offen – es ist der beste Weg, um in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich zu sein.

Welche spezifischen Schulungen oder Ressourcen sind geeignet, um einen Anfänger-Geist zu fördern und kognitive Flexibilität zu entwickeln?

Um einen Anfänger-Geist zu fördern und kognitive Flexibilität zu entwickeln, empfiehlt es sich, regelmäßig an Workshops und Trainings teilzunehmen, die auf Innovation, kreative Problemlösung und kritisches Denken ausgerichtet sind. Bücher und Kurse, die Methoden wie Design Thinking oder agile Managementtechniken vorstellen, können ebenfalls hilfreich sein. Diese Ressourcen eröffnen neue Perspektiven und lehren Techniken, die es Führungskräften und Teams ermöglichen, ihre Denkgewohnheiten zu hinterfragen und zu erweitern.

Wie geht man mit Widerstand im Team gegenüber dem Konzept des Anfänger-Geistes um?

Wenn es um den Widerstand im Team gegenüber dem Konzept des Anfänger-Geistes geht, ist es wichtig, als Führungskraft voranzugehen und Transparenz zu schaffen. Es gilt die Vorteile dieser Denkweise durch eigene Beispiele aufzuzeigen, z.B. wie ein offener, lernbereiter Ansatz zu besseren Ergebnissen führen kann. Wichtig ist auch, eine Kultur der psychologischen Sicherheit zu schaffen, in der Mitarbeiter sich trauen, Fragen zu stellen, Fehler zuzugeben und neue Ideen ohne Angst vor Kritik zu äußern.

Wie kann man kreative Aktivitäten in den Arbeitsalltag integrieren, um die eigene kognitive Flexibilität zu steigern?

Um kreative Aktivitäten in den Arbeitsalltag zu integrieren und damit die kognitive Flexibilität zu steigern, sind z.B. regelmäßige „Kreativsessions“ förderlich, bei denen Teammitglieder Zeit haben, an Projekten zu arbeiten, die außerhalb ihrer normalen Aufgaben liegen. Solche Initiativen können von künstlerischen Aktivitäten bis hin zu technischen Experimenten reichen. Diese Praxis hilft nicht nur, die Kreativität zu fördern, sondern ermöglicht es den Mitarbeitern auch, neue Lösungsansätze zu entwickeln, die sie in ihren regulären Arbeitsbereich einbringen können.

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